Familienfotograf in Berlin - Familienreportage zu Hause in Schwarzweiss

Als ich am ersten Maiwochenende wieder im Rheinland war, um mehrere Familien vom letzten Jahr zu fotografieren, wurde ich sehr nachdenklich. Es gab so viele schöne, lustige Momente, aber auch traurige und emotionale Augenblicke, bei denen ich Tränen in den Augen hatte. Leben ist Veränderung, nichts bleibt wie es ist. Man weiß nicht, was die Zukunft bringt, wie das Leben ein paar Monate später aussieht. Eine Familie hatte einen geliebten Menschen verloren, eine andere mit einer unerwarteten Krankheitsdiagnose zu kämpfen. Es  gab viele Gespräche darüber, wie wichtig die Familie in diesen Situationen war. Und wie sehr einem in diesen Momenten klar wird, dass die Zeit, die wir haben, begrenzt ist. Und dass es ein Geschenk ist, Zeit mit den Menschen, die wir lieben, zu verbringen. 

Die Familie Hille hatte ich letztes Jahr an einem schönen Sommertag zusammen mit den Großeltern am Schloss Bensberg bei Köln fotografiert. Dieses Jahr luden mich Marc, Mona, Mick, Moritz und Max zu sich nach Hause ein, wo wir einen entspannten Nachmittag zusammen mit der Oma verbrachten. Als sich die Haustür öffnete, sah ich als erstes meine Familienfotos vom letzten Jahr im Flur. Das war so schön! Ich freue mich jedes Mal, wenn ich sehe, wie meine Familienbilder an der Wand hängen. Die Hilles sind eine Familie, denen Fotos sehr viel bedeuten und überall im Haus sieht man unzählige Bilderrahmen ihrer drei Jungs. Umso geehrter fühlte ich mich, dass ich sie jetzt schon zum zweiten Mal begleiten durfte. 

Nachdem ich meine Sachen abgestellt hatte, habe ich mir erstmal die Jungs geschnappt und ein paar Geschwisterbilder gemacht. Aber wer hat schon Lust, einträchtig nebeneinander auf dem Sofa sitzen? Irgendwer hatte die Idee, dass man doch mal Weitspringen ausprobieren könnte (ich glaub, das war ich) - von der Sofakante bis zu mir. Dabei ging es so wild zu, dass ich jeden Moment mit blutigen Nasen rechnete. Nichts dergleichen. Man rutschte aus, klatschte auf den Boden, schlug sich fast die Zähne aus und hatte einen Heidenspaß dabei. Mona stand seelenruhig und erheitert daneben, wie es glaube ich nur Mütter von drei Jungs können.  

Und dann nahm der Nachmittag seinen Lauf. Unten wurde mit der Oma Kekse gebacken und oben zeigte mir jeder sein Kinderzimmer. Kinder lieben das! Der kleine Mick stellte mir ganz stolz seine gesamte Kuscheltierbrigade vor und Max, wie schön sein Bett als Trampolin funktioniert. Nachdem wir uns die Bäuche mit Teig und Keksen vollgeschlagen hatten, spielten alle eine Runde Tischfussball. Ein Kickertisch mitten im Wohnzimmer. Ein Kindertraum, oder? Und dann hatten die Hilles noch Seifenblasen in petto. Nicht nur die Kleinen, sondern auch die richtig Großen. Die Drei hatten den Dreh schnell raus und zauberten eine Seifenkreation nach der anderen. Die Augen wurden immer größer und man hörte "Aaahs" und "Ooohs" die ganze Straße entlang. 

Als ich am späten Nachmittag wieder meine Sachen packte, schaute mich Mick verdutzt mit seinen großen Augen an, "Warum musst Du denn los? Ich dachte, Du übernachtest heute bei uns." Da wurde mir ganz warm ums Herz. Nachdem ich ihm erklärte, dass das leider nicht geht, wurde ich spontan zum nächsten Geburtstag eingeladen. Ein Wiedersehen gibt es ganz bestimmt!

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