Dieses Gefühl, wenn man nach langer Zeit wieder ans Meer zurückkehrt. Wenn man es hört und riecht, aber noch nicht sieht, hinter den Dünen. Da ist so ein Gefühl von Weite und Ruhe. Und kribbelnder Vorfreude.
Ich schließe die Augen und lausche der Brandung in der Ferne. Als ich tief einatme, weht mir ein leichter Wind über das Gesicht. Meeresluft. Meeresduft. Keine Menschenseele hier, nur ich und das Meer, das hinter den Dünen auf mich wartet.
Die Hände tief in den Jackentaschen vergraben, den warmen Schal bis zur Nase gewickelt und die Mütze bis über beide Ohren gezogen, gehe ich langsam über den Holzsteg Richtung Ostseestrand. Das mit weißem Sand bedeckte Holz unter mir gibt leicht nach. Noch sehe ich es nicht, höre nur ein leichtes Rauschen. Links und rechts von mir wiegen sich die Dünen leicht im Wind.
Und dann wird das Grau-Blau vor mir zu einem Bild aus bewegten Pastelltönen, Sand und weißem Schaum. Der erste Blick aufs Meer. Als ob die Zeit stehen bleibt.
Manchmal bin ich wieder unterwegs, aber nicht mehr so weit weg wie vorher ...